Make Museums Great Again? Die Zukunft der Museumsarchitektur

Ein Beitrag von Prof. Dr. Philip Ursprung

Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich

Impulsvortrag im Rahmen des Symposiums
Gestern. Heute! Morgen?
Vom Museum der Spätmoderne, seinen Geschichte(n) und seiner Zukunft, Denkmalschutz, dem „Dritten Ort“ oder Klimakiste versus Klimakrise.
Teil II, 1.+ 2. September 2023
Wie weiter? Immer mehr ist nicht genug. Best Practice im Umgang mit Sanierung, Erweiterung, Umwidmung im Spiegel der erweiterten Museumsfunktion des Dritten Ortes.

Ein altes, großes Gebäude mit mehren Gebäudetrakten aus der Vogelperspektive. Man kann in die die Räume hineinschauen, weil der größte Teil des Daches fehlt.
Am 2. September 2018 kam es zu einem Brand im brasilianischen Nationalmuseum in Rio de Janeiro, Foto: Museu Nacional da Universidade Federal do Rio de Janeiro

In der Phase des Millenniums, von den mittleren 1990er Jahren bis in die 2010er Jahre war der Museumsbau die Königsdisziplin der Architektur, das Emblem der Star-Architektur. Inzwischen stellen Wirtschaftskrise, Klimawandel und Restitutionsforderungen den Wachstumstrend der Museen in Frage. Sind neue Museumsbauten anachronistische Symbole einer überholten exklusiven eurozentrischen Ideologie? Oder Orte des künstlerischen Experiments, der sozialen Inklusion und des Neubeginns? Das Museum hat nicht ausgedient, im Gegenteil. Aber es ist Zeit, es neu zu denken. Unterschiedliche, internationale Beispiele der letzten Jahre zeugen von der Diversität und dem Potential von Museumsbauten jenseits der Star-Architektur. Sie tragen dazu bei, die Situation in Bielefeld besser zu beleuchten und Chancen und Potential einer behutsamen Transformation zu sehen.

Den Mitschnitt des gesamten Vortrags könnt ihr euch hier ansehen.

Ein mittelalter weißer Mann mit Brille und kurzem dunkelbraunem Haar. Er trägt ein schemenhaft kariertes, schwarzes Sacko über einem schwarzen T-Shirt. Im Hintergrund verschwommen ein gefülltes Bücherregal.
Prof. Dr. Philip Ursprung, Foto: Katalin Deér

Philip Ursprung ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich. Er studierte in Genf, Wien und Berlin und wurde 1993 an der FU Berlin promoviert. Er unterrichtete an der UdK Berlin, der Columbia University New York, der Cornell University, dem Barcelona Institute of Architecture und der Universität Zürich. Er ist u.a. Herausgeber von Herzog & de Meuron: Naturgeschichte (2002), Mitherausgeber von Gordon Matta-Clark: An Archival Sourcebook (2022), Autor von Die Kunst der Gegenwart (2010), Der Wert der Oberfläche: Essays zu Kunst, Architektur und Ökonomie (2017) und Joseph Beuys: Kunst, Kapital, Revolution (2021). Zusammen mit Karin Sander verantwortet er im Pavillon an der Architekturbiennale Venedig 2023 die Ausstellung „Neighbours“.

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Das Symposium wird gefördert und unterstützt durch:

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Schwarz-weiß Logo, ein schwarzes Rechteck in dem der Name des Vereins in Großbuchstaben steht.
Stiftungsloge, in Grün steht links in Großbuchstaben B & A mit einem Kreis darum. Rechts daneben ist der Stiftungsname in Großbuchstaben ausgeschrieben.

Gallerie

Das Werbeplakat des Architektursymposiums mit Schrift in der Ecke links unten: Teil 2, 1. + 2. September.