Moralkommunikation in der Architektur. Über Philip Johnson und Andere

Ein Beitrag von Prof. Dr. Stephan Trüby

Professor für Architekturtheorie und Direktor des Instituts für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen, Universität Stuttgart

Impulsvortrag im Rahmen des Symposiums
Gestern. Heute! Morgen?
Vom Museum der Spätmoderne, seinen Geschichte(n) und seiner Zukunft, Denkmalschutz, dem „Dritten Ort“ oder Klimakiste versus Klimakrise.
Teil I, 21.+ 22. April 2023
Gute Geister, Böse Geister: Den Geschichten der Kunsthalle ins Auge sehen

Bild ist gefüllt mit rechteckigen Kacheln aus Büchertitelbildern. Alle behandeln das Tehma Ethik in der Architektur, sind zum größten Teil in Blautönen gehalten und mit dem Jahr ihrer Veröffentlichung versehen. 1998 bis 2012.
Ausschnitt aus der Präsentation

In rhythmischen Abständen erwachen Architekt*innen und Stadtplaner*innen aus dem verdienten Erholungsschlaf künstlerischer Autonomiediskurse über gutes und schlechtes Bauen, um sich in einem Wachzustand von Gut-Böse-Debatten wiederzufinden. Auch derzeit wird wieder Morgentoilette aller Orten verrichtet: Moral-, Ethik, Gerechtigkeits- und Verantwortungsfragen durchziehen den Architekturdiskurs in einer enervierten Weise, wie sie seit den 1970er Jahren, seit der Heraufkunft einer traditionsseligen, unter dem Label „Postmoderne“ schubladisierten Architektur und Stadtplanung nicht mehr für möglich gehalten wurde. Hierfür stehen zum Beispiel die zahllosen Bereichsethiken im weiten Feld des Bauens und allgemein der Umweltgestaltung, die vor allem ab dem ausgehenden 20. Jahrhundert die Bibliotheksregale aufzufüllen begannen. Hierfür stehen aber auch die vielen Debatten der letzten Jahre und Jahrzehnte um Architekt*innen wie Philip Johnson, Rem Koolhaas, Wolf Prix, Zaha Hadid oder Patrik Schumacher, auf die Stephan Trüby vor dem Hintergrund seiner „Rechte Räume“-Forschung einen Blick werfen wird.

Den Mitschnitt des gesamten Vortrags könnt ihr euch hier ansehen.

Porträt eines mittelalten weißen Mannes mit kurzen Haaren und prägnanten Augenbrauen. Er steht mit verschränkten Armen in dunkelblauem Sakko und weißem Hemd in einem Treppenhaus.
Prof. Dr. Stephan Trüby, Foto: Uli Regenscheit

Prof. Dr. phil. Stephan Trüby (* 1970) ist Professor für Architekturtheorie und Direktor des Instituts für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) der Universität Stuttgart. Zuvor war er Professor für Temporäre Architektur an der HfG Karlsruhe (2007-09), leitete das Postgraduiertenprogramm MAS Scenography/Spatial Design an der Zürcher Hochschule der Künste (2009-2014), lehrte Architekturtheorie an der Harvard University (2012-2014) und war Professor für Architektur und Kulturtheorie an der TU München (2014-2018). Zu seinen wichtigsten Büchern gehören Exit-Architektur. Design zwischen Krieg und Frieden (2008), The World of Madelon Vriesendorp (2008, mit Shumon Basar), Germania, Venezia. Die deutschen Beitrage zur Architekturbiennale Venedig seit 1991 – Eine Oral History (2016, mit Verena Hartbaum), Absolute Architekturbeginner: Schriften 2004-2014 (2017), Die Geschichte des Korridors (2018) und Rechte Räume. Politische Essays und Gespräche (2020).

Weitere Blogbeiträge zum Architektursymposium   

Das Symposium wird gefördert und unterstützt durch:

Schwarz-weiß Logo, linksbündig der Name der Institution und rechtsbündig das Wappen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
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Stiftungsloge, in Grün steht links in Großbuchstaben B & A mit einem Kreis darum. Rechts daneben ist der Stiftungsname in Großbuchstaben ausgeschrieben.

Gallerie

Das Werbeplakat des Architektursymposiums mit Schrift in der Ecke links unten: Teil 1, 21. + 22. April.