Tracey Moffatt | Tracey Moffatt
Mediale Machtgefüge - miteinander gegenüber #11
Machtmissbrauch, Gewalt, hierarchische Beziehungsmuster und Kolonialvergangenheit sind existenzielle Themen, denen sich die australische Künstlerin Tracey Moffatt (*1960) in ihren Werken widmet. Oft arbeitet Moffatt mit gefundenem Material und bezieht sich auf bekannte Motive aus Kunstgeschichte, Kultur und Medien. Ihre inszenierten und montierten Bildszenarien sind von großer Intensität und hinterfragen das Gezeigte sowohl auf inhaltlicher wie medialer Ebene.
In der elften Ausgabe der Reihe „miteinander gegenüber“ treffen nun erstmalig zwei Werke derselben Künstlerin aufeinander: die 19-teilige Foto-Serie „Laudanum“ (1998) aus der Sammlung der Kunsthalle und die Videoarbeit „Love“ aus dem Jahr 2003 aus der Sammlung Haubrok. Mediale Machtgefüge und Vergleiche werden durch das Aufeinandertreffen in den Mittelpunkt gerückt. Beide Werke nutzen Fragmentierung und nicht-lineare Erzählstrukturen, beide widmen sich hochproblematischen Thematiken wie unausgewogenen Machtgefügen, Gewalt und ungleichen Beziehungen. Dabei stoßen Moffatts Arbeiten auch Reflexionen darüber an, welche Rolle den (Bild-)Medien bei der Verbreitung und Stabilisierung von sozialen Hierarchien zukommt.
Was macht der werkimmanente Vergleich mit der Wahrnehmung der beiden Arbeiten: Was sind verbindende, was trennende Elemente? Welche Rolle spielen die gewählten Medien für die Wahrnehmung der Werke? Und wie prägen Medien allgemein unser Verständnis von zwischenmenschlichen Beziehungen?
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der haubrok foundation.
Die Ausstellungsreihe entsteht in Zusammenarbeit mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich (SFB) 1288 «Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern» der Universität Bielefeld.
miteinander
gegenüber
Die Reihe „miteinander gegenüber“ richtet den Fokus auf ein Werk aus der Sammlung der Kunsthalle Bielefeld, das in der Gegenüberstellung mit einer ausgewählten externen Arbeit zentrale Fragestellungen aufgreift. Im Zentrum steht immer ein konzentrierter Vergleich der ausgewählten Arbeiten.