Architektursymposium Teil II

Wie weiter? Immer mehr ist nicht genug.

Best Practice im Umgang mit Sanierung, Erweiterung, Umwidmung
im Spiegel der erweiterten Museumsfunktion des Dritten Ortes.

1. + 2. September 2023

Museen und ihre Sammlungen wachsen. Die Formen der Kunst verändern sich und vor allem die Aufgaben und Funktionen des Museums befinden sich in stetigem Wandel. Die Erfolgsgeschichte der Kunst der Moderne sowie der Gegenwart, spiegelt sich in den zahlreichen Neu- und Erweiterungsbauten seit den 1980er-Jahren wider. Erfolgreiche Museen nehmen neben ihren klassischen Aufgaben des Bewahrens, Sammelns und Vermittelns heute zahlreiche weitere Aufgaben wahr. Sie sind Dritte Orte, funktionieren als städtische Foren einer zunehmend diverser werdenden Gesellschaft und tragen essenziell zur offenen Gesellschaft, zur Förderung von Gemeinsinn und Gemeinschaft bei. Eine zukunftsorientierte Sanierung und Modernisierung der Kunsthalle Bielefeld muss auch auf diese veränderten Parameter seit ihrer Errichtung in den 1960er-Jahren reagieren. Die Kunsthalle ist nicht nur ein Baudenkmal, sondern auch ein Museum, welches in der Zukunft funktionieren soll.

Welche Sanierungen und Erweiterungen können als „best practice“ gesehen werden? In welcher Relation kann oder soll „alt“ und „neu“ zueinanderstehen? Wie können denkmalpflegerische Ansätze mit heutigen Ansprüchen vereint werden und wie werden historische Bauelemente weiterhin am Leben gehalten, ohne sie unter dem Deckmantel der Denkmalpflege einer historisierenden Mumifizierung zu unterziehen? Und schließlich die zentrale Frage: wie weiter, wenn immer mehr nicht genug ist?

Kommt vorbei und diskutiert mit!

Eine Playlist mit den Aufzeichnungen aller Vorträge findet ihr auf unserem YouTube-Kanal.

Blogeinträge zu den einzelnen Impulsreferaten und die jeweils zugehörige Aufzeichnung sind unten in den Biografien verlinkt.

 

Wir treffen in Teil II

Porträt einer lächelnden weißen Frau. Sie sitzt auf einem Bürostuhl, im Hintergrund verschwommen Flaggen. Sie trägt eine dunkle Bluse und hat hochgesteckte blonde Haare.
Ina Brandes, Foto: MKW NRW/Anja Tiwisina

Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Dieses Amt bekleidet sie seit dem 29. Juni 2022 . Bevor sie im Oktober 2021 Ministerin für Verkehr in Nordrhein-Westfalen wurde, war sie 15 Jahre in einem großen internationalen Planungsunternehmen beschäftigt, davon 10 Jahre als Geschäftsführerin. Sie hat Politikwissenschaften, mittlere und neuere Geschichte und Englische Philologie in Göttingen und Rom studiert.

Sie spricht bei uns am 1. September ein Grußwort (Videobotschaft).

Ein weißer Mann steht mit Händen in der Tasche an eine Holzwand gelehnt. Er hat kurzes Haar, trägt ein blaues Sakko und Hemd sowie eine beige Hose.
Dr. Joachim Jäger, Foto: Stephanie von Becker

Stellvertretender Direktor Neue Nationalgalerie Berlin – inkl. Museum des 20. Jahrhunderts, Museum Berggruen, Sammlung Scharf-Gerstenberg, Sammlungsleiter Kunst des 20. Jahrhunderts

Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf internationaler westlicher Kunst nach 1960, Medienkunst und Architektur. Joachim Jäger wurde 1963 in München geboren und ist Kurator großer Ausstellungen und Sammlungspräsentationen sowie Experte in Architekturfragen und im Museumsbau. Mit seiner fachlichen Beratung bei der Sanierung der Neuen Nationalgalerie wirkte er zentral an der Entwicklung des Neubaus „Museum des 20. Jahrhunderts“ mit. Joachim Jäger ist zudem langjähriger Mentor des „Preis der Nationalgalerie“, Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen.

Projekte (Auswahl): Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin (2023); Monica Bonvicini. I do You (2022/2023), Alexander Calder. Minimal/Maximal (2021), Kunst der Gesellschaft. 1900-1945. Die Sammlung (2021), Rosa Barba (2021) Pablo Picasso x Thomas Scheibitz. Zeichen, Bühne, Lexikon (2019), Michael Wesely. 1:100 (Barcelona 2019), Ernst Ludwig Kirchner. Hieroglyphen (2016), Otto Piene. Rainbow (Teheran, 2015), Otto Piene. More Sky (2014), Ausweitung der Kampfzone. 1968-2000. Die Sammlung (2014), Paul McCarthy. The Box (2013), Der Geteilte Himmel. 1945-1968. Die Sammlung (2012) Wolfgang Tillmans. Lighter (2008), William Kentridge (2007).

Er hält bei uns das Impulsreferat:
Form versus function. Die Lösung liegt selten in der Mitte.
Beispiele aus der Sanierung der Neuen Nationalgalerie.

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über seinen Vortrag. 

Porträt einer weißen Frau mit verschränkten Armen, vor grauem Hintergrund. Sie trägt einen schwarzen Pullover und lange blonde Haare im Zopf hovhgebunden.
Prof. Dr. Silke Langenberg, Foto: Bernhard Huber, 2020

Ordentliche Professorin für Konstruktionserbe und Denkmalpflege, Departement Architektur der ETH Zürich

Ihre Professur ist sowohl dem Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung, als auch dem Institut für Technologie in der Architektur zugehörig. Sie befasst sich mit theoretischen und praktischen Herausforderungen der Inventarisierung und Erhaltung von Denkmälern sowie jüngeren Baubeständen. Forschungsschwerpunkte liegen auf der Rationalisierung von Bauprozessen sowie der Entwicklung, Reparatur und langfristigen Erhaltung seriell, industriell und digital gefertigter Bauwerke. Im Rahmen eines neuen Forschungs- und Ausstellungsprojektes widmet sie sich unter dem Titel „Whose Heritage?“ dem Erbe von Minderheiten, Randgruppen und Menschen ohne Lobby.

Sie hält bei uns das Impulsreferat:
Das überforderte Denkmal

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über ihren Vortrag. 

Eine weiße Frau vor weißem Hintergrund, auf den sie einen starken Schatten wirft. Sie trägt ein offenes hellblaues Hemd und dunkle zusammengebundene Haare.
Prof. Dr. Doreen Mende, Foto: Armin Linke

Kuratorin und Theoretikerin und derzeit Assoziierte Professorin des Seminars für Kuratorik/Politik des forschungsbasierten Masters des CCC RP an der HEAD Genève/Schweiz.

Direktorin der Abteilung Forschung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD)

Das Direktorat in Dresden bekleidet sie seit 2021 und hat seither dort das Stannaki Forum zu diasporischem Wissen initiierte und die Transkulturelle Akademie „Futurities“ im Jahr 2023 konzipiert. Zu den laufenden Projekten gehört die fallbasierte wissenschaftliche Forschungsstudie „Decolonizing Socialism: Entangled Internationalism“ (2019-24), finanziert durch den Schweizerischen Nationalfonds. Basierend auf dieser Forschung wird 2024 eine neue Ausstellungsreihe namens „Sequenzen: Verflochtene Internationalismen“ mit eingeladenen Kuratoren, Forschern und Künstlern im Albertinium der SKD stattfinden. Im Jahr 2022 realisiert sie „The Missed Seminar: After Eslanda Robeson in Conversation with Steve McQueen’s End Credits“ im Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Sie publiziert mit e-flux journal, MIT Press, Oxford University Press, Jerusalem Quarterly, spector books, archive books, IBRAAZ und Sternberg Press. Sie ist Mitbegründerin des Harun Farocki Instituts in Berlin.

Sie hält bei uns das Impulsreferat:
Verletzliche Prozesse. Eine kuratorische Reflexion zum Museum im Umbruch.

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über ihren Vortrag. 

Schwarz-weiß Porträt einer Frau mit kurzen Haaren. Schnappschuss-Ästhetik.
Prof. Dr. Kali Tzorzti

Assistenzprofessorin für Museologie, Institut Architektur der Universität Patras

Sie ist Leiterin des Moduls „Organisation und Design von Museumsräumen“ im Masterstudiengang Museumswissenschaft an der Universität von Athen. Außerdem ist sie leitende Wissenschaftlerin des vom H.F.R.I. finanzierten Forschungsprojekts „Understanding Museum Architecture for Digital Experiences“ (2022-2025). Sie promovierte am The Bartlett, University College London, über die Interaktion zwischen Gebäude und Ausstellungsgestaltung in Museen und arbeitete als Ausstellungsberaterin für das griechische Kulturministerium und für Architekturbüros bei nationalen und internationalen Designwettbewerben. Ihr kürzlich erschienenes Buch ‚Museum Space: Where Architecture Meets Museology“ (Routledge, 2015) stellt eine Methodik für das Studium von Museen und einen theoretischen Rahmen für deren Interpretation vor.

Sie hält bei uns das Impulsreferat:
The spatial culture of museums (Die räumliche Kultur des Museums)

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über ihren Vortrag. 

Ein mittelalter weißer Mann mit Brille und kurzem dunkelbraunem Haar. Er trägt ein schemenhaft kariertes, schwarzes Sacko über einem schwarzen T-Shirt. Im Hintergrund verschwommen ein gefülltes Bücherregal.
Prof. Dr. Philip Ursprung, Foto: Katalin Deér

Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, ETH Zürich

Er studierte in Genf, Wien und Berlin und wurde 1993 an der FU Berlin promoviert. Er unterrichtete an der UdK Berlin, der Columbia University New York, der Cornell University, dem Barcelona Institute of Architecture und der Universität Zürich. Er ist u.a. Herausgeber von Herzog & de Meuron: Naturgeschichte (2002), Mitherausgeber von Gordon Matta-Clark: An Archival Sourcebook (2022), Autor von Die Kunst der Gegenwart (2010), Der Wert der Oberfläche: Essays zu Kunst, Architektur und Ökonomie (2017) und Joseph Beuys: Kunst, Kapital, Revolution (2021). Zusammen mit Karin Sander verantwortet er im Pavillon an der Architekturbiennale Venedig 2023 die Ausstellung „Neighbours“.

Er führt uns als Moderator durch die Diskussionen und hält den Vortrag:
Make Museums Great Again? Die Zukunft der Museumsarchitektur

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über seinen Vortrag. 

Eine mittelalte weiße Frau vor weißem Hintergrund. Sie trägt einen gelben Strickpullover, eine runde Brille mit breitem gelbem Rahmen und kurze dunkelbraune Haare.
Prof. Dr. Karen van den Berg, Foto: Lorenz Widmaier

Lehrstuhl für Kunsttheorie & inszenatorische Praxis, Zeppelin Universität Friedrichshafen,

Diesen bekleidet sie seit 2003 und ist zudem seit 2006 akademische Leiterin des artsprogram an der Universität. Lehre und Gastaufenthalte führten sie u.a. an die Chinati Foundation in Texas, die Universität Witten/Herdecke, an die Stanford University sowie an das IKKM der Bauhaus Universität Weimar. Van den Bergs Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kunst und Politik; sozial engagierte Kunst; Theorie und Geschichte des Ausstellens; Museumsarchitektur und Studioforschung.

Sie hält bei uns das Impulsreferat:
Abhängen statt Aufhängen? – Museumsräume und die neue Ethik der Vergemeinschaftung

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über ihren Vortrag. 

Ein älterer weißer Mann zwischen skulpturaler Kunst. Er trägt kurze weiße Haare und Bart
Prof. Dr. Stanislaus von Moos, Foto: Dominik Wunderli

Emeritierter Professor für moderne und zeitgenössische Kunst, Universität Zürich

Er ist Kunsthistoriker und wurde 1940 in Luzern, Schweiz geboren. Nach seiner Professor an der Universität Zürich (1983-2005) wurde er Gastprofessor an der Yale School of Architecture (2010-2014) und an der ETH Lausanne (2016). Verfasser von Monografien über Le Corbusier (1968ff.), italienische Architektur der Renaissance (Turm und Bollwerk, 1976), die Architektur von Venturi, Scott Brown & Associates (1987; 1999) und zur Designgeschichte der Schweiz (Industrieästhetik, 1992). Kurator und Ko-Kurator mehrerer Ausstellungen zu Le Corbusier, Venturi, Rauch & Scott Brown sowie Louis Kahn. Arbeitet an Projekten zum Spannungsfeld von Bildender Kunst und Architektur im 20.Jh. allgemein sowie zu Architektur und Politik um die Mitte des 20. Jahrhunderts. Seine jüngsten Bücher haben den Schweizer Beitrag zur Wiederaufbaudiskussion im 2. Weltkrieg im Fokus (Erste Hilfe. Architekturdiskurs nach 1940, Zürich 2021) sowie die Architektur von Herzog & de Meuron (Fünfundzwanzig x Herzog & de Meuron, Göttingen, 2023; zusammen mit Arthur Rüegg).

Er hält bei uns das Impulsreferat:
„Unsichtbare“ Museen. oder: Die Erfindung des Neuen als Entdeckung des Vorhandenen.

Hier geht es zu dem Blogbeitrag über seinen Vortrag. 

Eine weiße Frau mit langen blonden Haaren im mittleren Alter. Sie trägt eine weiße Bluse unter kobaltblauem Blazer.
Christina Végh, Foto: Philipp Ottendörfer

Direktorin der Kunsthalle Bielefeld

Seit Februar 2020 ist die Kunsthistorikerin Christina Végh (*1970 Zürich) Direktorin der Kunsthalle Bielefeld. Zuvor leitete sie ab 2015 die Kestner Gesellschaft in Hannover, und war von 2004 bis 2014 Direktorin des Bonner Kunstvereins. Erste Station nach ihrem Studium an der Universität Zürich (Kunstgeschichte, Ethnologie, Philosophie) und einem Aufenthalt an der University of California Santa Cruz, war die Kunsthalle Basel, wo sie von 2000 bis 2004 als Kuratorin tätig war. Végh ist Kuratorin von Ausstellungen u.a. mit Monica Bonvicini, Monika Baer, John Baldessari, Rita McBride, Haegue Yang, Charline von Heyl, Annette Kelm, James Richards, Franz Erhard Walther oder Christopher Williams und verantwortet auch umfangreiche Gruppenausstellungen wie „Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre von Cal Arts“ (Ko-Kurator Philipp Kaiser) oder „Made in Germany Drei“ und publizierte in entsprechenden Katalogen. Végh ist in zahlreichen Gremien und Jurys tätig, unter anderem 2017 als Gast-Juror des Wolfgang Hahn-Preis, Ludwig Museum Köln oder bei der Pro Helvetia als Mitglied der Kunstbiennalen-Jury (2015-2018), seit 2018 ist sie Mitglied der Jury des Justus Bier-Preis. Von 2008-2012 engagierte sich Végh im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kunstvereine (AdKV). 2010 wurde Végh von der schweizerischen Kunstkommission des Eidgenössischen Bundesamts für Kultur mit einem Preis für Kunst- und Architekturvermittlung ausgezeichnet.

Sie begrüßt uns an den Symposiumstagen jeweils mit einer Einführung und moderiert Diskussionsrunden.

Hier geht es zu ihrem einführenden Blogbeitrag „Kunsthalle Bielefeld – für das 21. Jahrhundert entwickeln: Sanierung/Erweiterung“. 

Das Symposium wird gefördert und unterstützt durch:

Schwarz-weiß Logo, linksbündig der Name der Institution und rechtsbündig das Wappen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Schwarz-weiß Logo, ein schwarzes Rechteck in dem der Name des Vereins in Großbuchstaben steht.
Stiftungsloge, in Grün steht links in Großbuchstaben B & A mit einem Kreis darum. Rechts daneben ist der Stiftungsname in Großbuchstaben ausgeschrieben.