Yto Barrada
Bad Color Combos
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Pressemitteilung
Fotomaterial
Yto Barrada (geboren 1971, lebt in New York und Tanger) arbeitet mit einer Vielzahl an Medien: Installation, Film, Fotografie, Textilien und Skulptur. In ihren Werken thematisiert sie soziale, kulturelle und politische Fragestellungen.
Bad Color Combos (auf Deutsch: Schlechte Farbkombinationen) zeigt Arbeiten, in denen die Beziehung des Menschen zur Natur, Prozesse des Lernens und der Wissensweitergabe, das Hinterfragen kultureller und künstlerischer Traditionen, die Auseinandersetzung mit privater und politischer Geschichte, sowie die Bedeutung von Farbe und Form verhandelt werden. Zentral ist für Barrada dabei der Widerstand – gegen Traditionen, gegen Machtstrukturen und Rollenbilder. Lernen und Spiel sind für sie Grundvoraussetzungen für selbstständiges
Denken und kritisches Hinterfragen der Gegenwart.
Die Ausstellung wird gefördert von der Kunststiftung NRW und der Kulturstiftung pro Bielefeld.
Geboren in Paris und aufgewachsen in Tanger, an der Grenze zwischen Afrika und Europa, steht der kulturelle Dialog im Zentrum vieler Werke Barradas. Nicht selten wird dabei ihre Heimatstadt selbst zum Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Im Jahr 2006 gründet Barrada die Cinémathèque de Tanger, Nordafrikas erstes Film- und Kulturzentrum. Ihr neuestes Projekt ist The Mothership (Das Mutterschiff), Künstlerresidenz und Forschungszentrum in Tanger. Die Pflanzenextrakte aus dem Garten von The Mothership lieferten die Farben für viele der Kunstwerke in dieser Ausstellung.
Filme
Diese Ausstellung präsentiert drei von Barradas wichtigsten Filmen: Tree Identification for Beginners (2017), The Power of Two or Three Suns (2020) und Continental Drift (2022).
„Das Werk erforscht die Spannung zwischen ihrer [Yto Barradas Mutter] Erinnerung an die Reise im Vergleich zu den Berichten und den Erwartungen an ihre Gastgeber und an sich selbst nach einer siebenwöchigen Reise. Sie fühlt sich immer fehl am Platz. Sie gehört zur Mittelschicht, und die Kinder sind alle reicher als sie. Sie ist Sozialistin, die anderen sind zukünftige Premierminister. Es ist der turbulente Sommer 1966 mit der panafrikanischen Bewegung, der Bürgerrechtsbewegung und dem Vietnamkrieg. Der Führer der Linken in Marokko war gerade ermordet worden. Sie ist eine erstaunlich entschlossene junge Frau in ihren 20ern.“
Yto Barrada
Gemeinschaft: The Mothership
Neben ihren gesellschaftspolitischen Anliegen basiert Yto Barradas künstlerische Praxis auf der Idee von Gemeinschaft, künstlerischer Verwandtschaft und Zusammenarbeit mit Freund*innen und Familie.
„Es heißt aus vielen Gründen ‚The Mothership‘ – meine Eltern wohnen immer noch direkt nebenan, und ein Teil der Inspiration stammt von meiner Mutter und ihrer gemeinschaftsbildenden Arbeit, aber auch aus der Geschichte des Afrofuturismus und des Ökofeminismus. Wir schaffen einen Raum, in dem alle Formen von verlorenem Wissen gesammelt werden können, um Fragen der Identität, des Konsums, des Gemeinschaftsaufbaus und der Landgerechtigkeit durch Kunst und Drucken neu zu überdenken. Es ist ein Werkstatt- und Residenzprojekt für alle Arten von Akteur*innen, die an einem radikalen Wandel interessiert sind.“
Yto Barrada
Über Yto Barrada
Yto Barrada wurde 1971 geboren, wuchs in Tanger/Marokko auf und studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Sorbonne in Paris. Sie lebt und arbeitet heute zwischen New York und Tanger. Yto Barrada wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2022 mit dem Mario Merz Preis, Turin. Ihre Arbeiten wurden in der Tate Modern (London), im MoMA (New York), in der Renaissance Society (Chicago), im Kulturinstituut Melly (Rotterdam), im Haus der Kunst (München), im Centre Pompidou (Paris), in der Whitechapel Gallery (London) und auf der Biennale von Venedig 2007 und 2011 ausgestellt.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem
Stedelijk-Museum Amsterdam.