Duane Linklater. Cache

Für seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland entwickelt Duane Linklater eine ortsspezifische Installation, die zentrale Fragen zum Umgang mit Erinnerung, Sammlung und musealer Verantwortung aufwirft. Ausgangspunkt ist der Begriff cache – ein Lager zur Aufbewahrung, wie es in Indigenen Kulturen Kanadas praktiziert wurde, und heute auch als digitale Speicherform bekannt ist.
Linklater, Omaskêko Ininiwak der Moose Cree First Nation, transformiert diese Idee in skulpturale Gerüstkonstruktionen. Diese industriellen Module tragen Gemälde, Objekte und persönliche Dinge – nicht zur unmittelbaren Aneignung, sondern als Speicher, die sich dem Zugriff des Publikums entziehen. Die Ausstellung verknüpft Indigene Perspektiven und Praktiken mit aktuellen Fragen zu kultureller Zugehörigkeit, Zirkulation von Wissen und kolonialem Erbe westlicher Institutionen.
Im Zusammenspiel mit einer vom Künstler mitkuratierten Sammlungspräsentation entstehen Resonanzräume zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So entsteht eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Fragen nach Sammlung, Erinnerung, Aufbewahrung und musealer Verantwortung: Wer entscheidet, was bewahrt wird? Was erzählen Dinge über kulturelle Identitäten – und über Institutionen? Welche Geschichten zirkulieren zwischen Menschen, Objekten und Orten? In der Kunsthalle Bielefeld treffen somit Vergangenheit und Gegenwart aufeinander – in einem lebendigen Speicher kollektiver Aushandlung.
Die Ausstellung wird gemeinsam mit dem Künstler, der Wiener Secession und der Galerie Rudolfinum, Prag, konzipiert.