Träume einer Eule, Who the Bær und der verwundete Planet
Geschichten aus der Sammlung der Kunsthalle und eine Intervention von Simon Fujiwara
Wann träumen Eulen? Wovon träumen die Tiere, die in der Kulturgeschichte oft für Weitsicht und Weisheit stehen? Vielleicht erhoffte sich der Künstler Hans (Jean) Arp mehr Einsicht, als er seine 1937/38 entstandene Skulptur „Eule“ 1957 in „Eulentraum“ umbenannte?
Mit seiner Auffassung, dass künstlerische und natürliche Prozesse gleichwertig sind und dass der Mensch und sein Handeln immer in Beziehung zur Natur stehen und ihr keineswegs übergeordnet sind, nahm Hans (Jean) Arp zentrale Aspekte unseres heutigen Denkens vorweg. Seit der Mensch erstmals in planetare Systeme wie die Atmosphäre eingreift und sich mit der Klimakrise konfrontiert sieht, ist ein Perspektivenwechsel in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendig. Die Ausstellung wirft die Frage auf, welche Bilder uns zu diesem Perspektivwechsel anregen oder ermutigen. Welche Werke oder Themen der Sammlung der Kunsthalle Bielefeld sehen wir vor dem Hintergrund der Klimakrise, des planetarischen Denkens – oder kurz: im Zeitalter des Anthropozäns – mit anderen Augen und welche Konsequenzen ziehen wir daraus für unsere Museumsarbeit?
Ergänzt wird die Sammlungsausstellung durch „Who the Bær“, eine Kunstfigur, die der britisch-japanische Künstler Simon Fujiwara (*1982 in London, lebt in Berlin) in Anlehnung an den Kinderbuchklassiker „Pu der Bär“ von A. A. Milne ins Leben gerufen hat und seit 2020 kontinuierlich weiterentwickelt. „Who the Bær“ taucht in Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, Installationen und Filmen auf und sucht in der Auseinandersetzung mit Kunst und Museen nach Identität und Orientierung.
Künstler*innen:
Hans Arp, Marina Abramović, Georg Baselitz, Rudolf Belling, Hubert Berke, Katinka Bock, Katharina Bosse, Monica Bonvicini, Daniel Buren, Teresa Burga, Michael Buthe, Herbert Brandl, Alexander Calder, Marc Chagall, Henri Gaudier-Brzeska, Sonja Delaunay-Terk, Robert Delaunay, Otto Dix, Marlene Dumas, Max Ernst, Lionel Feininger, Conrad Felixmüller, Gunter Fruhtrunk, Erwin Graumann, Richard Haizmann, Ludwig Hirschfeld-Mack, Ferdinand Hodler, Gerhard Hoehme, Wassily Kandinsky, Anselm Kiefer, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Kottenkamp, Kurt Kranz, Henri Laurens, August Macke, Goshka Macuga, Louis Marcoussis, André Masson, Henry Moore, Wilhelm Morgner, Karl-Heinz Meyer, Otto Mueller, Gabriele Münter, Ernst Wilhelm Nay, Louise Nevelson, Olaf Nicolai, Emil Nolde, Jules Olitski, Yoko Ono, Anna Oppermann, Sigmar Polke, Man Ray, Gerhard Richter, Auguste Rodin, Ulrike Rosenbach, Karl Schmidt-Rottluff, Katharina Sieverding, Robert Smithson, Hermann Stenner, Hiroshi Sugimoto, Anton Tapiès, Oscar Tuazon, Geer van Velde, James Welling, Erwin Wendt, Fritz Winter u.a.
In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Prof. Dr. Timo Skrandies)
Die Ausstellung wird gefördert von: