ZUSTAND: DURCHLÄSSIG. Klara Hobza
Dem Wasser folgen - Prolog
Die Kunsthalle Bielefeld zeigt im Sommer 2022 eine Ausstellung, die sich dem Wasser widmet. Ausgehend von ihrer Sammlung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts folgt sie den Fragen: Was sehen wir, wenn wir auf das Wasser blicken? Welche Themen, Objekte und Zusammenhänge kommen zum Vorschein, wenn wir unseren Blick auf das Wasser in der Kunst richten? In der Ausstellung verbinden sich Darstellungen vom Meer, von Seen, Flüssen und Häfen mit Werken, die das Wasser als künstlerisches Material nutzen und mit Arbeiten jüngeren Datums, die um aktuelle Debatten kreisen. Einige ausgewählte künstlerische Interventionen und Vorträge bereiten die Ausstellung im Rahmen eines Prologs bereits seit Sommer 2021 vor.
In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Klara Hobza (*1975, lebt in Berlin und Paris) mit Phänomenen der Natur- und Tierwelt sowie den Grenzen der menschlichen Fähigkeiten rund um Wahrnehmung und Verstehen, die sie auf ästhetisch-spielerische Weise immer wieder neu auslotet. Ihr Schaffen umfasst dabei Video, Zeichnung, Skulptur und Performance. Im Zentrum der Präsentation in der Kunsthalle steht Hobzas 2009 initiiertes und bis heute fortlaufendes Projekt «Diving Through Europe». Die Künstlerin durchtaucht dabei auf einer vorab festgelegten Route die Wasserstraßen Europas in Etappen, ausgehend von der Mündung des Rheins in die Nordsee bis ins Schwarze Meer. Die einzelnen Abschnitte dieser Reise dokumentiert Hobza mit Videos, ergänzt durch Fotografien, Zeichnungen und Objekte, die mit ihren Erfahrungen in Zusammenhangstehen. Ihr Blick auf die Reise reflektiert anekdotisch, kritisch und ästhetisch die im Verborgenen liegenden historischen, politischen, ökologischen, ökonomischen und auch mythischen Aspekte der europäischen (Unter-)Wasserwelt.
Klara Hobza berichtet in einem Vortrag am 23.2.2022 um 18.00 unter anderem über ihr transnationales Tauchprojekt «Diving Through Europe», dessen Dokumentation im Zentrum der Foyer-Ausstellung steht. Neben der Nennung der Hintergründe zu diesem auf 25 bis 30 Jahre angelegten Vorhaben geht sie auf weitere thematisch damit zusammenhängende «Anliegen der Versenkung » ein, etwa ihre Arbeiten «Die grosse Basler Gipfelbergung», «Animaloculomat» und «Das Ohr».