Eine Stadt wird grüner
"7000 Eichen" in Bielefeld
Im Rahmen der documenta 7 (1982) ließ Joseph Beuys (1921–86) 7000 Basaltstelen vor dem Fridericianum in Kassel anliefern und keilförmig auslegen. An der Spitze des riesigen Keils pflanzte er eine Eiche und ließ neben ihr eine der Basaltstelen in die Erde ein. Das war der Beginn des Großprojekts «7000 Eichen. Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung», das fünf Jahre später, zur documenta 8, komplettiert wurde. Innerhalb dieses Zeitraums wurden 7000 Bäume, begleitet von den 7000 Steinen, gepflanzt, sodass der Basalt-Keil auf dem Friedrichsplatz nach und nach verschwand und der Baumbestand in der Stadt deutlich anwuchs.
Bis heute ist das Kasseler Stadtbild von den spezifischen Baum-Stein-Kombinationen geprägt und auch vor der Kunsthalle Bielefeld befinden sich 16 Linden samt Basaltstelen. Diese wurden begleitend zu der Ausstellung «7000 Eichen», die 1985 in der Kunsthalle stattfand, gepflanzt. Damals war die Pflanzung ein künstlerischer sowie politisch-ökologischer Akt und Auftakt für eine Begrünungsaktion der Stadt Bielefeld, den «Grünen Stadtring». Bis heute stehen die Bäume auf dem Mittelstreifen der Artur-Ladebeck-Straße. Im Beuys-Jubiläumsjahr sind sie Ausgangspunkt einer dokumentarischen Ausstellung über ein Werk, das wie kaum ein anderes für Beuys‘ häufig zitiertes Konzept der Sozialen Plastik steht.